
Wie sich #deleteit anfühlt.
Wie es mich verändert hat.
Vor Kurzem war bayerische Landtagswahl.
Ich war lange unschlüssig, wen ich eigentlich wählen sollte. Im SINN einer Wahl.
Denn eine Wahl ist eine bewusste und vollständige Entscheidung für etwas Positives.
Doch leider erfüllt für mich keine der angetretenen Parteien auch nur einen Faktor, den eine Wahl ausmacht. Und so entschied ich mich eine Wahl zu treffen, die eine für Mich war - auch wenn gleichzeitig gegen Etwas. Oder eben Jemanden: in diesem Fall Facebook. Nicht die Facebook inc., denn WhatsApp und Instagram nutze ich weiter.
Also löschte ich Facebook am 14. Oktober, machte gemütlich Brunch und ging nicht wählen.
Aber warum lösche ich Facebook? Ich stellte mir die Frage, was für einen konkreten Benefit die digitale Plattform eigentlich für mich hat, in meinem Leben. Ich beobachtete mich immer öfter, während ich meine Timeline runterscrollte. Fragte mich, was mir gefällt und was nicht.
Manche Sachen würde ich ja schon vermissen.
Zum Beispiel Veranstaltungen. Was machen Freunde? Oder einfach die witzigen Videos.
Manche Gruppen würde ich auch vermissen.
Aber ich ließ ganz entspannt den 14.10. kommen. Stellte fest, dass mein Spotify Account auch gelöscht werden würde, denn ich hatte ihn damals aus Faulheit einfach über den Facebookaccount erstellt.
Schön blöd, aber ich sortierte Lied für Lied meine alten Playlists in den neuen Account. Whatever, vielleicht hätte es einen leichteren Weg gegeben. Ich hatte also einen neuen Spotify Account und drückte auf Facebook löschen. Diesen Account dauerhaft löschen? Ja. Bitte.
30 Tage kann ich mich einfach wieder anmelden und der Account wird nicht gelöscht. Aber das will ich nicht oder?
Ich schaue mir also jetzt so mein Leben an, beobachte mich und stelle fest: Ich lebe viel aktiver, suche im Netz nach Veranstaltungen, treffe Menschen, von denen ich schon lange nichts mehr gehört habe oder die ich gerade ganz neu kennen lerne.
Ich vermisse es einfach gar nicht.