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Wir können alles sein, was wir uns zu sein wünschen!

Marie Theres Herbst
 

Wir waren Kinder!

Wir nahmen den anderen an die Hand und zogen los.

Wir spielten fangen und verstecken,

suchten den anderen und ließen uns finden.

Wir ließen uns mitreißen,

wir ließen uns verzaubern

und wir fanden die Magie.

Wir stürzten uns in Abenteuer,

entdeckten Neues und Aufregendes

und das immer wieder.

Wir sprangen;

unsere Hand in der Hand des anderen

und wir ließen uns auffangen.

Wir glaubten daran,

das Unmögliche möglich zu machen

und wir glaubten an unsere Ideen,

unabhängig davon, wie verrückt sie zu sein schienen.

Wir lachten herzlich und ehrlich

und schenkten unser Lachen dem anderen.

Und wir lebten jeden einzelnen Moment!

Wir glaubten,

wir vertrauten,

voller Hoffnung,

voller Zuversicht,

wir hinterfragten und wir zweifelten nicht!

 

Und der Satz ,,Wir können alles sein, was wir uns zu sein wünschen“ war unser Mantra.

Er zeigte seine Wirkung

in unserem Spiel,

im Zusammen sein mit dem anderen.

Wir hinterfragten ihn nicht!

 

Und jetzt sind wir erwachsen!

Die Hand des anderen nehmen wir nur noch zaghaft.

Wir lassen uns nicht mehr so schnell fangen

und es fällt uns schwer, jemand anderen zu fangen;

lassen wir denjenigen allzu schnell wieder los.

Wir sind Meister im Verstecken unseres Selbst,

das wir nicht mehr so leicht suchen lassen,

aus Angst, es könnte jemand finden,

der nach etwas anderem gesucht hat.

Das ,,Mitreißen lassen“ wird von den Gedanken,

die wir uns machen, gestoppt,

so dass wir lieber stehen bleiben.

Manchmal spüren wir den Zauber und die Magie,

nur sind wir schon oft im nächsten Moment,

sodass wir sie erst in der Vergangenheit als solche wahrnehmen.

Wir haben immer noch großartige Ideen,

sind kreativ und haben Träume,

nur zweifeln wir sie an,

hinterfragen sie,

sodass sie manchmal verblassen.

Und unser Lachen ist manchmal eine Fassade,

hinter der wir unsere Traurigkeit verstecken.

 

Wir glauben und wir vertrauen nicht mehr so schnell

und unsere Hoffnung und unsere Zuversicht

haben den ein oder anderen Riss bekommen.

Und der Satz ,,Wir können alles sein, was wir uns zu sein wünschen“ scheint nicht mehr so klar und hell

für uns zu leuchten, als wir noch Kinder waren!

 

Und eines Tages werden wir alt sein!

Wir werden gespielt und

wir werden gelacht haben;

mit den unterschiedlichsten Menschen,

an den verschiedensten Orten,

zu den verschiedensten Zeiten.

Wir werden uns in Abenteuer gestürzt haben,

die voller Magie und Zauber waren,

aber manchmal auch schmerzvoll.

Wir werden unsere Ideen verwirklicht haben,

weil wir gelernt haben werden,

an uns zu glauben

trotz des Zweifels

und der manchmal rissigen Hoffnung und Zuversicht.

Wir werden uns im Versteckspiel gefunden haben

und werden bereit dafür gewesen sein,

uns von jemand anderen suchen und finden zu lassen.

Wir werden die Hand eines anderen fest gehalten haben

und werden bereit dafür gewesen sein,

sie nie wieder los zu lassen.

Und wir werden verstanden haben,

dass wir den Satz ,,Wir können alles sein, was wir uns zu sein wünschen“

als Kind anders lesen als ein Erwachsener,

weil unsere Erfahrungen unser Lesen beeinflussen.

Wir werden jedoch wissen,

dass er nie seine Wirkung verliert, wenn wir ihn mit unserem Herzen lesen!

 

So hoffe ich,

dass die letzten Worte, die wir einmal sagen werden,

die sind, dass wir das geworden sind, was wir uns gewünscht haben, zu sein!

 
 
 

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